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Internationaler Tag des Ehrenamts: Stark in der Krise

05.12.2020

Am Tag des Ehrenamtes machen Münsters Hilfsorganisationen auf die Bedeutsamkeit Freiwilliger während der Corona-Pandemie aufmerksam.

Vor Corona gehörten sie bei vielen Gelegenheiten zum Stadtbild: Münsters freiwillige Helferinnen und Helfer des Bündnisses „Gemeinsam für Münster“, bestehend aus den vier Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe und Malteser Hilfsdienst. Sie standen bereit, um bei den Sanitätsdiensten auf Münsters großen Straßenfesten, Festivals, beim Karneval oder den alljährlichen Sportveranstaltungen wie dem Münsterland Giro und Münster Marathon, Hilfesuchende zu betreuen und Verletzte zu versorgen.

Seit Großveranstaltungen abgesagt sind, sind Münsters Hilfsorganisationen öffentlich zwar weniger sichtbar – aber nicht minder aktiv. Den Internationalen Tag des Ehrenamtes nutzen die  vier Organisationen deshalb gerne, um auf die besondere Leistung der Ehrenamtlichen in Corona-Zeiten aufmerksam zu machen und ihnen für ihr ungebrochenes Engagement zu danken – in diesem Jahr mehr denn je.

„Die Pandemie hat uns allen noch einmal gezeigt, wie wichtig das Ehrenamt und die Menschen, die es beleben, sind“, sagt Tobias Jainta, Ortsbeauftragter der Malteser und diesjähriger Sprecher der Münsteraner Hilfsorganisationen. Im Rettungsdienst und im Katastrophenschutz waren die Ehrenamtlichen in gewohnter Stärke präsent – dazu kamen neue Aufgaben: So waren Münsters Hilfsorganisationen gefragt, das Land NRW bei der logistischen Herausforderung zur Verteilung von Hygieneartikeln wie Desinfektionsmitteln und Mund-Nasen-Schutzen an Krankenhäuser zu unterstützen, als diese während der ersten Corona-Welle knapp wurden. Zudem stelle das Bündnis im Frühjahr Ehrenamtliche bereit, um sogenannte „Kommunale Krankenhilfe-Einrichtungen“ in Münster vorzubereiten, die zur Entlastung der Münsteraner Kliniken dienen sollten, falls an Corona schwer erkrankte Menschen diese an ihre Grenzen bringen sollten. Glücklicherweise mussten die Krankenhilfe-Einrichtungen nicht in Betrieb gehen.

Beim Einsatz zur wohl größten Evakuierung in der Stadtgeschichte Münsters am 20. September, bewiesen die Ehrenamtlichen aller vier Hilfsorganisationen, dass außergewöhnliche Umstände sie nicht aus dem Konzept bringen und schafften somit einen guten Rahmen für alle Menschen, die bei der Bombenentschärfung in Münster-Mauritz ihre Häuser verlassen mussten. „Es ist auch für uns nicht selbstverständlich, dass sich – auch unter Coronabedingungen – Menschen so bereitwillig zum Wohle anderer einsetzen. Eine Tatsache, die mich begeistert und auch mit Stolz erfüllt“, so der Bündnissprecher.

Doch auch abseits des Einsatzgeschehens zeigt das Ehrenamt Flexibilität: ob der Gemeinschaftsabend als Online-Konferenz oder komplett digitale Fortbildungen und Planspiele, die Kreativität der engagierten Helferinnen und Helfer ist enorm. „Neben allen Herausforderungen, die diese Pandemie mit sich bringt, zeigt sie, wie zuverlässig, selbstständig und leistungsstark das System „Ehrenamt“ in Deutschland ist – trotz oder gerade in der Krise“, resümiert Jainta am Ehrentag des Ehrenamts.

Unfälle gehören zum Alltag – Leben retten leider noch nicht

Münsters Hilfsorganisationen erinnern an den Tag der Ersten Hilfe am 12. September

Ob zu Hause oder vor der Haustür, Unfälle deuten sich nicht immer an und sind schnell passiert. Gerade die ersten Minuten nach einem Unfall können den Unterschied machen und entscheiden darüber, wie schwer die Folgen für die Unfallopfer sind oder gar über Leben und Tod. Helfen ist eigentlich ganz einfach. Nur trauen sich viele Menschen nicht, denn sie wissen nicht, was zu tun ist. Hier setzt das Bündnis „Gemeinsam für Münster“, bestehend aus den vier Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter und Malteser an und erinnert am Tag der Ersten Hilfe an die Bedeutung der lebensrettenden Sofortmaßnahmen.

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Benedikt Sturm (DRK), Barbara Allamoda (Johanniter), Anne Hesse (Malteser) und André Brocks (ASB) Foto: Maren Kuiter

„Es gibt Situationen in unserem Leben, über die niemand gerne nachdenkt: die Kollegin oder der Kollege bricht plötzlich bei der Arbeit zusammen, Ihr Kind bekommt keine Luft mehr oder Sie beobachten einen Fahrradunfall auf der Promenade. Dann ist Ihre Hilfe gefragt.“ Erklärt Benedikt Sturm vom Deutschen Roten Kreuz.

So hat es im vergangenen Jahr in Münster 11 515 Verkehrsunfälle mit 1583 Verletzten gegeben. In solchen Situationen heißt es ruhig bleiben. Im Notfall ist es wichtig, die Unfallstelle zu sichern, ohne sich selbst in Gefahr zu begeben. Danach verschafft man sich einen Überblick über die Situation und setzt den Notruf ab. „Hier sind die vier W-Fragen für die Leitstelle wichtig: Wo ist der Unfall passiert? Was ist genau passiert? Wie viele Personen sind verletzt? Welche Verletzungen können Sie erkennen? Danach wartet man auf Rückfragen“, weiß Anne Hesse vom Malteser Hilfsdienst.

Erste Hilfe ist lernbar und die vier Hilfsorganisationen bieten nun auch in Zeiten von Corona wieder Erste-Hilfe-Kurse an. „Wir sind glücklich, dass wir durch unsere entwickelten Hygienekonzepte wieder Kurse anbieten können“ berichtet Barbara Allamoda von den Johannitern. „Dieses Angebot richtet sich an Firmen, Fahrschülerinnen und Fahrschüler und natürlich an alle, die wissen möchten, wie man sich im Notfall richtig verhält“ ergänzt André Brocks vom Arbeiter-Samariter-Bund.

Zu den Erste-Hilfe-Kursen…

Münsters Hilfsorganisationen ziehen Bilanz: 65.327
ehrenamtlich geleistete Stunden für Münster im Jahr 2019

18.06.2020

Übergabe_Jahresbericht

V.l.n.r.: Ordnungsdezernent Wolfgang Heuer, Heinz-Peter Günnewig (MHD), Dirk Winter (ASB), Markus Haubrich (JUH), André Weber (ASB), Oberbürgermeister Markus Lewe, Hannelore Böhnke-Bruns (DRK), Carsten März (JUH) und Tobias Jainta (MHD)

Bereits zum neunten Mal in Folge überreicht das Bündnis „Gemeinsam für Münster“, bestehend aus dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) und dem Malteser Hilfsdienst (MHD) ihre Jahresbilanz an Dezernent Wolfgang Heuer und Oberbürgermeister Markus Lewe.

„Münsters Hilfsorganisationen leisten einen erheblichen Beitrag für die Sicherheit der Menschen in Münster. Nicht zuletzt auch während der Corona-Pandemie stehen die Hilfsorganisationen der Stadt zuverlässig zur Seite“, so Oberbürgermeister Markus Lewe. Er bedankt sich bei den Vertretern der Münsteraner Hilfsorganisationen für das ehrenamtliche Engagement der vielen Helferinnen und Helfer.

Im Jahr 2019 wurden über 65.000 ehrenamtliche Stunden geleistet, das sind 18 Prozent mehr als im Vorjahr. So waren neben den vielen gemeinsamen Sanitätsdiensten, z. B. bei verschiedenen Evakuierungen, dem Münster Marathon oder dem Münsterland-Giro insgesamt 920 hauptamtliche und 940 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer für die Sicherheit in Münster im Einsatz. Die Zahl der Ehrenamtlichen ist zum Vorjahr um 13 Prozent gestiegen. Auch am „Tag der Ersten Hilfe“ haben sich die Hilfsorganisationen gemeinsam engagiert. „Das wollen wir auch in diesem Jahr wieder tun“, erklärt Tobias Jainta, der diesjährige Sprecher des Bündnisses.

Natürlich beeinträchtigt die Corona-Pandemie auch die Bildungsarbeit der Hilfsorganisationen. „Unser Kursangebot, z. B. zur Ausbildung der Ersthelferinnen und Ersthelfer konnte mehrere Wochen nicht stattfinden. Als Bündnis arbeiten wir gemeinsam an Lösungswegen zur Wiederaufnahme unserer Kurse und unterstützen uns gegenseitig“, so Jainta.

Ein besonderer Meilenstein wurde am 1. April dieses Jahres erreicht. Hier besetzen Münsters Hilfsorganisationen insgesamt zwei Rettungswagen und werden damit erstmals in den Regelrettungsdienst der Stadt Münster eingebunden. „Ein großartiger Moment, auf den die Hilfsorganisationen über Jahre hingearbeitet haben“, erklärt Tobias Jainta. Die Vertreterinnen und Vertreter des Bündnisses sind sich einig, ihre Zusammenarbeit lässt die Münsteraner Bürgerinnen und Bürger sicherer leben und auch im Notfall gut versorgt sein.

Münsteraner Hilfsorganisationen stellen alltäglich den ehrenamtlichen Bereitschaftsdienst „Leiter Hilfsorganisationen“

Modellprojekt bewährt sich seit 20 Jahren

14.01.2020 – Mit dem Dienst „Leiter Hilfsorganisationen“ unterstützt eine kleine ehrenamtliche Gruppe, bestehend aus Führungskräften vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) und dem Malteser Hilfsdienst (MHD), seit inzwischen 20 Jahren die Gefahrenabwehr in der Stadt Münster. Rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr, aufgeteilt in 12-Stunden-Schichten.

Jedes der zehn Mitglieder dieser Gruppe hat im Durchschnitt also 8x im Monat Dienst und fungiert im Einsatzfall als zentraler Ansprechpartner der vier Hilfsorganisationen für die Feuerwehr Münster. „Es ist die große Errungenschaft dieses Modells, dass wir mit dem Leiter Hilfsorganisationen einheitlich auftreten können, auch wenn mehrere Hilfsorganisationen an einem Einsatz beteiligt sind.“, erklärt der Sprecher der Gruppe Rüdiger Körmann von den Johannitern. Alle eingesetzten Helferinnen und Helfer – egal ob ASB, DRK, JUH oder MHD – unterstehen dann dem diensthabenden Leiter Hilfsorganisationen. „Wir können somit viel effizienter agieren und bei größeren Schadenslagen, zum Beispiel wenn Menschen evakuiert und betreut werden müssen, schnell und gezielt helfen.“, so Körmann weiter.

Diese Einschätzung teilt auch Stadtrat Wolfgang Heuer als zuständiger Dezernent. „Für die Stadt Münster stellt die Funktion „Leiter Hilfsorganisationen“ eine ganz erhebliche Hilfestellung im Umgang mit Schadenslagen dar. Dieser ehrenamtliche Dienst ist ein wichtiger Bestandteil unserer Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen und ich bin dankbar, dass es ihn gibt.“

In der Silvesternacht 1999/2000 wurde der Dienst in Münster gestartet und ist mittlerweile auch in anderen Kreisen und Kommunen zu einem Erfolgsmodell geworden. Die Leiter Hilfsorganisationen sind rettungsdienstlich und einsatztaktisch gleichermaßen qualifiziert wie die Kollegen der Feuerwehr Münster. Sie haben langjährige Erfahrung und intensive Ortskenntnisse. „Bei Einsätzen ist die Zusammenarbeit mit dem Führungsdienst der Feuerwehr und zwischen den Hilfsorganisationen routiniert und vertrauensvoll“, unterstreicht Thomas Lüchtefeld vom DRK. Es gibt regelmäßige Treffen, um Herausforderungen gemeinsam zu lösen. „Klar ist, dass wir alle die Strukturen, die handelnden Personen, das Material, die Fahrzeuge und die Standorte der Wachen aller vier Hilfsorganisationen in- und auswendig kennen“, ergänzt Ingo Schild vom ASB. Über die Zeit hat sich die Zusammenarbeit mehr und mehr intensiviert, so dass der Leiter Hilfsorganisationen inzwischen eigene Einsatzabschnitte führt und als fester Bestandteil der Gefahrenabwehr auch einen eigenen Platz im Stabsraum der Feuerwehr hat.

„Dieser Dienst ist eine wichtige und schöne Aufgabe und wir alle sind auch ein wenig stolz, ein Teil davon zu sein. Auch wenn das bedeutet, dass man während der Dienstzeit natürlich im Stadtgebiet bleiben muss und die Einsatztasche immer mitfährt“, schildert der Malteser Hendrik Feldhues. Das ganze System funktioniert allerdings nur, wenn die Arbeitgeber der Ehrenamtlichen mitspielen, denn Alarmierungen sind nicht planbar.

Aktuell sind als „Leiter Hilfsorganisationen“ aktiv: Pascal Berghammer (JUH), Roman Ehring (DRK), Hendrik Feldhues (MHD), Rüdiger Körmann (JUH), Michael Krimpmann (DRK), Thomas Lüchtefeld (DRK), Carsten März (JUH), Dr. Philipp Reinke (ASB), Ingo Schild (ASB) und André Weber (ASB).

Einsatzbilanz des Münsterland-Giro

04.10.2019 – 60 verletzte Radsportlerinnen und Radsportlern mussten die Einsatzkräfte von ASB, DRK, Johannitern und Maltesern während des 14. Sparkassen Münsterland Giros sanitätsdienstlich erstversorgen (2018: 30 Hilfeleistungen). 11 Transporte nach Erstversorgung zur Weiterbehandlung in umliegende Krankenhäuser waren notwendig (2018: 12). Einmal kam dabei ein Rettungstransporthubschrauber zum Einsatz.

Einsatzleiter Christian Jabs von den Maltesern ist mit der Leistung des Sanitätsdienstes und der Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst sehr zufrieden:

„71 Einsatzkräfte, die sich an einem Feiertag ehrenamtlich engagieren, das ist keine Selbstverständlichkeit und ein deutliches Zeichen für die Einsatzstärke und Leistungsbereitschaft der Hilfsorganisationen in Münster“.

In der Feuerwache 1 am York-Ring hatte die Feuerwehr Münster mit den vier Hilfsorganisationen eine gemeinsame Einsatzleitung eingerichtet, die die Arbeit der zwei Krankentransportwagen, der acht Rettungswagen, der 14 Kräder, eines Notarzteinsatzfahrzeugs sowie der zwei mobilen und der festen Unfallhilfsstelle zur Sicherung der Teilnehmer und Zuschauer entlang fast 200 Kilometer langen Strecke koordinierte.

„Das überwiegend trockene und milde Wetter begünstigte den positiven Verlauf der Jedermann-Rennen des GIRO bis zum frühen Nachmittag“, so Gesamteinsatzleiter Ludger Kolodziej von der Berufsfeuerwehr Münster.

Allerdings wurden die Profis dann vom Wetter nicht verwöhnt. Einsetzender Regen machte den Teams auf ihrer Tour durch die Kreise Steinfurt und Warendorf bis zum Ziel in Münster zu schaffen. „Die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Rettungsdienst und Hilfsorganisationen, mit dem auch Einsatzspitzen entlang der Strecke gut bewältigt werden konnten, hat sich heute wieder bewährt“, zieht er eine positive Bilanz. „Bereits zum 14. Mal betreuen wir dieses Radsport-Ereignis in Münster, dennoch ist es jedes Jahr eine Herausforderung, in dem weiträumigen Einsatzgebiet bei Wind und Wetter für die notfallmedizinische Versorgung der Sportler, aber auch der Zuschauer zu sorgen“, ergänzt Christian Jabs. Die Zusammenarbeit mit dem Veranstalter, den Rettungsleitstellen in den benachbarten Kreisen Steinfurt und Warendorf sowie der Polizei sei vor und während des Giro-Tages mittlerweile routiniert, eng und partnerschaftlich.

Im Notfall gut versorgt: Sanitäts- und Rettungsdienst beim 18. Volksbank Münster Marathon

08.09.2019 – Der Volksbank Münster Marathon hat sich zur größten und beliebtesten Münsteraner Sportveranstaltung entwickelt. Neben den 5.000 Teilnehmenden des klassischen Marathonlaufs, starteten auch rund 5.600 Sportlerinnen und Sportler beim Staffellauf. Zusätzlich fanden der Kids-Marathon sowie zwei Charity- bzw. Sponsorenläufe statt.marathon-2019

Alle, die beim Marathon teilnahmen oder zuschauten, konnten bei Notfällen jederzeit auf schnelle medizinische Hilfe vertrauen. Dafür sorgten die rund 85 ehrenamtlichen Sanitäterinnen und Sanitäter sowie Notärztinnen und Notärzte vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) sowie vom Malteser Hilfsdienst (MHD). Die vier Hilfsorganisationen und die Feuerwehr bildeten auf der Feuer- und Rettungswache 1 eine gemeinsame Einsatzleitung für den Sanitätswachdienst, Rettungsdienst und den Brandschutz. Die Gesamtverantwortung für die behördliche Gefahrenabwehr lag bei Brandamtsrat André Andrasch von der Feuerwehr Münster. Der Sanitätswachdienst stand in diesem Jahr turnusgemäß unter der Leitung von Thomas Lüchtefeld vom DRK.

Bis zum Ende der Veranstaltung zählte die Einsatzleitung 23 Hilfeleistungen. Davon wurden drei Patientinnen und Patienten mit Rettungswagen in Krankenhäuser transportiert. Flüssigkeitsmangel, Kreislaufprobleme, Abschürfungen und kleinere Verletzungen gehörten zu den häufigsten Notfällen. Insgesamt kann der Veranstaltungsverlauf aus rettungsdienstlicher Sicht als äußerst ruhig bezeichnet werden.

Entlang der kompletten Strecke wurden an verschiedenen Stellen vier Medical Points und fünf mobile Unfallhilfsstellen eingerichtet. Die Medical Points boten den Patientinnen und Patienten eine umfassende medizinische Versorgung, während die Unfallhilfsstellen für leichtere medizinische Hilfeleistungen zuständig waren. Wenn weitergehende Hilfe nötig war, standen zusätzlich elf Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeuge der Hilfsorganisationen bereit. Diese wurden von vier Ärzten des Zentrums für Sportmedizin unterstützt. Sie begleiteten die Sportlerinnen und Sportler mit Fahrrädern und übernahmen bei Bedarf eine Erstversorgung bis der Rettungsdienst eintraf.

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Kommunalpolitischer Abend der Münsteraner Hilfsorganisationen: ASB, DRK, JUH und MHD ziehen Jahresbilanz 2018

22.03.2019 – Bei ihrem zweiten kommunalpolitischen Abend zogen die Münsteraner Hilfsorganisationen (ASB, DRK, Johanniter, Malteser) Bilanz über das Jahr 2018 und luden zum Austausch über die gesellschaftliche Bedeutung des Ehrenamtes für den Katastrophenschutz in NRW ein. Als Ehrengast bei der Veranstaltung im Mühlenhof war Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, dabei.

„55.248 Stunden haben die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer unserer Organisationen im vergangenen Jahr geleistet“, berichtet DRK-Vorstandsvorsitzende und Bündnissprecherin Gudrun Sturm. Davon entfielen 58 % auf Sanitätsdienste bei Großveranstaltungen, 30 % auf die Ausbildung der eigenen Einsatzkräfte, 7 % auf den Rettungsdienst und 5 % auf Alarmierungen im Katastrophenschutz. Jahresbilanz 2018

In den vier Organisationen sind 923 Beschäftigte hauptamtlich tätig und 829 Aktive ehrenamtlich im Einsatz. 24.906 Fördermitglieder unterstützen die Arbeit mit ihren Mitgliedsbeiträgen und Spenden. „Wir haben zudem allein im vergangenen Jahr 16.766 Menschen zu Ersthelferinnen und Ersthelfern ausgebildet“, so Sturm weiter. Neben den wiederkehrenden Sanitätsdiensten beim Karneval, Send, Münster-Marathon und Münsterland-Giro, hat der Einsatz am Kiepenkerl am 7.4.2018 das vergangene Jahr auch bei den Hilfsorganisationen nachhaltig geprägt.

„Die Amokfahrt mit vielen Opfern und Betroffenen hat uns traurig und fassungslos gemacht“, erklärt Sturm. Dieser Einsatz in einer solch dynamischen Lage hat den Hilfsorganisationen noch einmal deutlich vor Augen geführt, was Gefahrenabwehr bedeuten kann. Neben der Polizei, Feuerwehr und dem THW haben 149 Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen trotz einer unübersichtlichen Lage am Einsatzort professionell Hilfe geleistet und Mitmenschlichkeit bewiesen. Sie versorgten die Verletzten und transportierten sie in Krankenhäuser, standen den vielen Betroffenen bei und halfen dabei mit, die Sicherheit in der Stadt wiederherzustellen.

Die vorgestellte Jahresbilanz portraitiert auch in diesem Jahr wieder vier verschiedene Ehrenamtliche in Interviews. Das Jahr ging zu Ende mit dem 4. Platz bei der Verleihung des Förderpreises „Helfende Hand“ vom Bundesinnenministerium in der Kategorie „Innovative Projekte“. Dies war bereits das dritte Mal, dass das „Bündnis für Münster“ die begehrte Auszeichnung erhielt.

2Die folgende Diskussion über die gesellschaftliche Bedeutung des Ehrenamtes für den Katastrophenschutz in NRW nahm insbesondere zwei Themen in den Fokus: Zum einen die gestiegenen gesetzlichen Anforderungen an Qualifikation und Ausbildung im Rettungsdienst; zum anderen die Forderung der Hilfsorganisationen an die Stadt Münster auf Einbindung in die Notfallrettung und das damit im Zusammenhang stehende und gerade veröffentlichte Urteil des Europäischen Gerichtshofes zur Bereichsausnahme. Darin geht es um die Bestätigung des bewährten Gesamtsystems aus Rettungsdienst und Katastrophenschutz. Kreise und kreisfreie Städte können demnach rettungsdienstliche Leistungen unter bestimmten Bedingungen ohne europaweite Ausschreibung an gemeinnützige Hilfsorganisationen vergeben. Eine Entscheidung, auf die das Bündnis der Hilfsorganisationen in Münster seit langem wartet.

 

„Ein großer Dank gilt all unseren Ehrenamtlichen“

Münster, 5.12.2018 – Wer an Ehrenamt denkt, dem fallen oft zuerst die Helfer im Sanitätsdienst oder auch im Rettungswagen beispielsweise bei Bombenevakuierungen ein. Doch die Hilfsorganisationen der Stadt Münster können noch viel mehr.

Den Tag des Ehrenamts möchte das Bündnis „Gemeinsam für Münster“, welches aus den vier Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) und Malteser Hilfsdienst (MHD) besteht, nutzen um ihre Ehrenamtlichen in den Vordergrund zu stellen und sich bei Ihnen zu bedanken.

„Ein großer Dank gilt all unseren Ehrenamtlichen“, sagt Dirk Winter, ASB-Geschäftsführer und Sprecher des Bündnisses in diesem Jahr. „Das Engagement jedes Ehrenamtlichen im Team der Helfer ist wichtig. Ganz egal, ob für den ASB, das DRK, die Johanniter oder die Malteser. Ihr macht einen tollen Job!“, so Winter.

Heute lässt das Bündnis vier Aktive zu Wort kommen, die berichten, wie wichtig das Ehrenamt ist. Jeder von Ihnen kommt aus einer der vier Münsteraner Hilfsorganisationen, die im Bevölkerungsschutz zusammenarbeiten. Alle engagieren sich gemeinsam für Münster und sind bei vielen Notlagen im Einsatz. So engagieren sich die vier Ehrenamtlichen beispielsweise als Gruppenführer, in der Rettungshundegruppe, als Feldkoch, Rettungshelfer oder Sanitäter.

Nils Hermes ist seit neun Jahren für den ASB tätig und engagiert sich als Gruppenführer Technik und Rettungsassistent. „Für mich selbst ist Ehrenamt wichtig, weil ich durch meine Tätigkeit neue Leute kennenlernen kann und spannende Lehrgänge besuche. Für uns als Organisation ist Ehrenamt wichtig, weil wir Menschen brauchen, die sich auch nach Feierabend noch um das Wohl anderer kümmern. Außerdem sind Ehrenamtliche jederzeit für einen Einsatzfall erreichbar, das finde ich sehr wichtig.“, so Hermes.

„Ehrenamt spielt eine bedeutende Rolle für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft. Es macht sie vielfältiger und reicher. Viele Dinge würde einfach niemand tun, wenn es immer nur um Profit ginge und es kein Ehrenamt gäbe. Wenn ich ein kleines bisschen zum Gemeinwohl beitragen kann, macht mich das sehr glücklich.“, sagt Marion Dahlmann, Leiterin der DRK-Rettungshundegruppe Münster, die seit 19 Jahren ehrenamtlich für das DRK aktiv ist.

Jasper Mönnighoff ist Feldkoch sowie Rettungshelfer und ist seit neun Jahren ehrenamtlich bei den Johannitern. „Für mich ist der ehrenamtliche Einsatz eine Win-Win-Situation, so wie zum Beispiel der Starkregen vor drei Jahren in Münster. Jeder, der dann mit anpackt, schafft einen Mehrwert für die Gesellschaft und erhält dafür das gute Gefühl von Gemeinschaft und oftmals auch den direkten Dank von den Menschen, die die Hilfe erfahren.“, so Mönnighoff.

Grant Lopez war drei Jahre ehrenamtlich als Sanitäter beim Malteser Hilfsdienst tätig. „Mir ist mein Ehrenamt so unfassbar wichtig, weil es meine Zeit in der Woche ist, in der ich den Alltag vergessen kann und mich auf andere Sachen konzentriere. Es ist einfach ein unglaublich gutes Gefühl zu helfen und vor allem zu sehen, dass man wirklich selbst auch Menschen helfen kann. Man kann sein Wissen unter Beweis stellen und zeigen, was man drauf hat. Die Abwechslung und die Ungewissheit, was als nächstes auf mich zukommt, machen die ganze Sache noch viel interessanter. Es wird einfach nicht langweilig.“, erzählt Lopez.

 

Förderpreis „Helfende Hand“: 4. Platz für das Bündnis der Hilfsorganisationen in Münster

20181203_Preisverleihung_Helfende HandDas Bündnis-Projekt „Geocaching trifft Erste Hilfe“ der vier Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter und Malteser wurde vom Bundesinnenministerium mit dem Förderpreis „Helfende Hand“ ausgezeichnet.

Am 3. Dezember fand in Berlin die Preisverleihung des Förderpreises „Helfende Hand“ statt. Das Projekt der Münsteraner Hilfsorganisationen „Geocaching trifft Erste Hilfe“ hat in der Kategorie „Innovative Konzepte“ den 4. Platz belegt. „Wir freuen uns sehr, dass wir zum dritten Mal mit dem Förderpreis ausgezeichnet wurden.“, freut sich Dirk Winter, ASB-Geschäftsführer und Sprecher des Bündnisses in diesem Jahr. „Das Projekt hat viel Anklang gefunden. Viele Besucherinnen und Besucher aus dem Münsterland und dem Umland sowie auch die lokale Presse haben den Aktionstag genutzt, um sich sowohl über aktuelle Erste-Hilfe-Standards als auch über das Angebot und die ehrenamtliche Arbeit im Bevölkerungsschutz der Hilfsorganisationen zu informieren.“, so Winter weiter.

Bei dem Projekt organisierte das Bündnis für Münster ein gemeinsames Geocaching-Event. Es gab fünf Erste-Hilfe-Stationen im Stadtgebiet von Münster und jede Hilfsorganisation war mit zwei bis drei Mitarbeitenden aus dem Bereich der Ersten Hilfe an einer der Stationen vertreten. Mit Hilfe von vorher veröffentlichten GPS-Daten konnten Interessierte die erste Station finden. Dort absolvierten die Teilnehmer jeweils eine Erste-Hilfe-Übung, z.B. Druckverband anlegen oder Herz-Lungen-Wiederbelebung, um sich die GPS-Daten für die nächste Station zu verdienen. Angesprochen wurden mit der Aktion alle Altersgruppen. Auch eine neue Zielgruppe, die Geocacher, wurde erreicht.

Die „Helfende Hand“ ist ein Förderpreis, den das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat jährlich vergibt. Der jeweilige Bundesinnenminister zeichnet Ideen und Konzepte aus, die das Interesse der Menschen für das Ehrenamt im Bevölkerungsschutz wecken. (www.helfende-hand-foerderpreis.de)

 

Förderpreis „Helfende Hand“: Jetzt für unser Bündnis-Projekt abstimmen!

20181011_Förderpreis_Helfende HandUnser Projekt „Geocaching trifft erste Hilfe“ ist vom Bundesinnenministerium für den Förderpreis „Helfende Hand“ nominiert worden. Am 3. Dezember werden die besten 15 Projekte in Berlin ausgezeichnet. Ab 14:30 Uhr können Sie die Verleihung per Stream verfolgen. Schenken Sie uns Ihre Stimme und unterstützen Sie so unser Projekt. Bis Ende November können Sie uns zum Publikumsliebling wählen.

Zur Abstimmung geht es hier: „Geocaching trifft erste Hilfe“