Die Notfallbegleitung in Münster zieht Bilanz: 50 Einsätze – und es werden jedes Jahr mehr

Notfallbegleitung in Münster

Notfallbegleitung in Münster

Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei erleben immer wieder, dass Menschen in akuten Krisensituationen weiter gehender Begleitung bedürfen und dies so schnell und qualifiziert wie möglich, unabhängig von Wochentag oder Tageszeit und unabhängig von Konfession oder Glaubensüberzeugung. „In solchen Situationen qualifizierte Helferinnen und Helfer für eine “ Erste Hilfe für die Seele“ zur Verfügung zu haben, ist für alle Beteiligten oft dringend nötig“, weiß Diakon Dr. Kai Herberhold von der Notfallbegleitung in Münster. Dieser Aufgabe stellen sich die 25 Ehrenamtlichen an sieben Tagen der Woche, rund um die Uhr. Jetzt zogen sie Bilanz. „Bisher hatten wir in diesem Jahr 50 Einsätze“, so Herberhold weiter. „Es werden aber jedes Jahr mehr“. Deshalb war es für die Notfallbegleiter schön, beim Jahresabschlusstreffen drei neue Kollegen begrüßen zu dürfen. Aber mit Udo Lösel vom Arbeiter-Samariter-Bund mußte das Team nach mehr als 10 Jahren auch einen engagierten Notfallbegleiter verabschieden. „Wir brauchen immer neue Mitarbeiter und auch Spenden“, unterstreicht daher Herberhold.

Mögliche Aufgaben der Notfallbegleitung wären, so Herberhold weiter, Angehörige nach dem plötzlichen Tod eines Menschen in den ersten Stunden zu begleiten. Oder gemeinsam mit der Polizei eine Todesnachricht zu überbringen und gemeinsam mit den Angehörigen Trauer, Wut, Verzweiflung und andere Gefühle auszuhalten und die ersten Schritte zu tun. Aber auch Angehörige bei der Identifizierung von Toten nicht alleine zu lassen und sie zu begleiten.“Verletzten während der Rettung und in Wartezeiten zur Seite stehen und ihnen helfen, aus der Schocksituation herauszukommen und unverletzte Personen an Schadensstellen oder bei Evakuierungen zu betreuen, gehört aber auch zu unseren Aufgaben“. Auf Wunsch mit den Angehörigen für Sterbende und Tote zu beten, Sakramente zu spenden oder für entsprechende religiöse Wünsche Kontakte zu Seelsorgern oder Geistlichen zu vermitteln, möchte der Diakon nicht vergessen.

Das Team der Notfallbegleiter in Münster besteht aus Ehrenamtlichen, die in der Regel das 25. Lebensjahr erreicht haben eine Ausbildung in Humanmedizin, Psychologie oder Psychotherapie, Sozialpädagogik, Sozialarbeit, Seelsorge, Rettungsdienst oder Krankenpflege haben. Die Vorbereitung auf die Einsätze erfolgt durch ein Aus- und Fortbildungsprogramm nach bundesweit geltendem Standard. Die Nachbereitung erfolgter Einsätze, regelmäßige Teamtreffen und ein intensiver Erfahrungsaustausch sind darüber hinaus wichtige Bestandteile für die Verarbeitung der eigenen Einsatzerfahrungen. „An der Notfallbegleitung in Münster beteiligen sich nicht nur der ASB, das DRK, die Johanniter und die Malteser, sondern auch die Polizei, die Feuerwehr, die beiden Kirchen sowie die gemeinsame Initiative Eltern nach plötzlichem Säuglingstod.