Die Stadt Münster stellt dem Land Nordrhein-Westfalen kurzfristig für eine Übergangszeit die ehemalige Wartburg-Hauptschule als Notunterkunft für neu ankommende Flüchtlinge zur Verfügung. Insbesondere wegen der vielen Menschen, die aktuell aus dem Kosovo in Deutschland einreisen, sind die Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes überbelegt.
Der städtische Krisenstab unter Leitung von Stadtrat Wolfgang Heuer vereinbarte am Mittwoch, 18. Februar, die alten Schulräume an der Von-Esmarch-Straße umgehend soweit bewohnbar zu machen, dass sie Menschen ein Dach über dem Kopf bieten können. Mehrere Ämter der Stadtverwaltung sowie der ASB, das DRK, die Johanniter, die Malteser und das THW wirkten daran in einer konzertierten Aktion mit.
NRW hat Münster um Notaufnahmeplätze für zirka 130 Personen gebeten, so Stadtrat Thomas Paal. Das Land möchte diese vier Wochen lang, maximal jedoch bis Ostern nutzen. In die Suche von Gebäuden waren nach den Vorgaben des Innenministeriums „alle Objekte einzubeziehen, die grundsätzlich geeignet sind, Flüchtlinge für eine Übergangszeit von mehreren Wochen aufzunehmen“.
Die Klassenräume und die Turnhalle der ehemaligen Schule werden diesen Kriterien gerecht. Die Schulräume sind wieder ans Strom- und Trinkwassernetz gegangen und beheizt. Betten, Bettwäsche, Klapptische und -bänke sind bereitgestellt worden, ein Sanitärcontainer, eine Kleiderkammer und eine Sanitätsstation waren zu organisieren. Weiter galt es unter anderem die Verpflegung, eine medizinische Erstuntersuchung und die soziale Betreuung der Flüchtlinge sicherzustellen.
Die Hilfsorganisationen unterstützen die Einrichtung und Betreuung der Unterkunft mit zahlreichen Helfern. So übernehmen sie die Leitung der Unterkunft sowie u.a. die Versorgung der Flüchtlinge, die Betreuung der Kinder, die Essensausgabe, die Freizeitgestaltung und den Sanitätsdienst.