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„Gemeinsam für Münster“ präsentiert Jahresbilanz 2021

15.06.2022

Ob bei der Bewältigung der Pandemie, dem Einsatz beim Schneechaos im Februar und in den Flutgebieten in NRW und Rheinland-Pfalz oder bei zahlreichen Sanitätsdiensten – Münsters Hilfsorganisationen stehen der Stadt als zuverlässige Partner zur Seite. Im Bündnis „Gemeinsam für Münster“ haben die vier Hilfsorganisationen ASB Regionalverband Münsterland e.V., DRK-Kreisverband Münster e.V., Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Regionalverband Münsterland/Soest und Malteser Hilfsdienst Stadtverband Münster gestern ihre Jahresbilanz 2021 an Stadtrat Wolfgang Heuer und Oberbürgermeister Markus Lewe übergeben.

Übergabe Jahresbericht

Mit ihren haupt- und ehrenamtlichen Helfer*innen leisteten die vier lokalen Hilfsorganisationen im vergangenen Jahr einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. So waren sie neben Stadt, Feuerwehr, Kassenärztlicher Vereinigung und Apothekerkammer unter anderem am Betrieb des Impfzentrums an der Halle Münsterland beteiligt und verantworteten als Bündnis „Gemeinsam für Münster“ ab dem Herbst die Impfstelle im Jovel.

Im Sommer waren Münsters Hilfsorganisationen in den Hochwassergebieten im Katastropheneinsatz: Sie halfen den Menschen vor Ort, indem sie zum Beispiel Verpflegung herstellten und an Betroffene und Einsatzkräfte ausgaben. Aber auch bei der Errichtung einer temporären Kläranlage im Ahrtal gab es fachkundige Unterstützung aus Münster.

Ein wesentliches Ziel erreichte das Bündnis schon 2020: Seitdem sind die Münsteraner Hilfsorganisationen in die hauptamtliche Regelrettung der Stadt Münster eingebunden. Als nächsten dringen Schritt sehen die Bündnispartner eine Optimierung der Finanzierung von Ausbildungsplätzen für Notfallsanitäter, denn hier klafft eine entscheidende Lücke. Bei stetig steigenden Einsatzzahlen herrscht im Rettungsdienst ein Ausbildungsplatzmangel.

Download: Jahresbilanz 2021

Sanitäts- und Rettungsdienst beim 15. Münsterland-Giro

Ein Jahr nach der coronabedingten Absage des Sparkassen Münsterland Giro findet das sportliche Großevent 2021 wieder statt. Unter Einhaltung der aktuellen Coronaschutzverordnung und der Anwendung der 3G-Regel freuen sich die Verantwortlichen, das internationale Sportereignis mit größtmöglicher Sicherheit auf die Beine zu stellen. So rollen am Tag der Deutschen Einheit rund 4.500 „Jedermänner“ und 140 Radprofis durchs Münsterland. Der Streckenverlauf führt durch die Kreise Coesfeld, Steinfurt und Borken und endet dieses Mal in Münster-Nienberge.

Die Rettungswagen der Hilfsorganisationen bei Einsatzbeginn am frühen Sonntagmorgen

Die Rettungswagen der Hilfsorganisationen bei Einsatzbeginn am frühen Sonntagmorgen

Die vier Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) und Malteser Hilfsdienst (MHD) leiten den rettungs- und sanitätsdienstlichen Einsatz gemeinsam mit der Feuerwehr Münster. Alle 55 Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen sind ehrenamtlich im Einsatz. Die verschiedenen Rennen werden von acht Rettungs- und Krankenwagen sowie acht Motorrädern der Hilfsorganisationen begleitet, die im Bedarfsfall eine medizinische Erstversorgung sicherstellen. Sanitäter*innen sowie ein Notarzt und ein weiterer Rettungswagen stehen zudem im Zielbereich bereit. Um die Betreuung von Radsportler*innen, die vorzeitig aus den Jedermann-Rennen ausscheiden, kümmern sich Sanitäter*innen in drei so genannten Besenbussen.

70 verletzte bzw. hilfebedürftige Radsportler*innen mussten die Einsatzkräfte des Arbeiter-Samariter-Bundes, des Deutschen Roten Kreuzes, der Johanniter-Unfall-Hilfe und des Malteser Hilfsdienstes sanitätsdienstlich versorgen (2019: 60 Hilfeleistungen). 7 Patient*innen wurden nach der Erstversorgung in umliegende Krankenhäuser gebracht, um sie dort weiter zu behandeln. (2019: 11).

Der diesjährige Einsatzleiter der Hilfsorganisationen Roman Ehring (DRK) ist mit der Leistung des Sanitätsdienstes und der Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst sehr zufrieden. „Ich bedanke mich sehr herzlich im Namen aller vier Hilfsorganisationen bei 55 Einsatzkräften, die sich heute ehrenamtlich im Sanitäts- und Rettungsdienst engagiert haben. Ohne sie wäre eine solche Großveranstaltung im Münsterland gar nicht möglich.“ Auch Gesamteinsatzleiter Thomas Wilbrenner von der Feuerwehr Münster zog ein positives Fazit: „Die Zusammenarbeit zwischen Veranstalter, Feuerwehr und Hilfsorganisationen, auch mit den Rettungsleitstellen in den benachbarten Münsterland-Kreisen, hat sich heute wieder bewährt.“

Einsatzbilanz von Feuerwehr und Hilfsorganisationen für den 19. Volksbank Münster Marathon

25 Behandlungen und 20 Rettungsdiensteinsätze beim Münster Marathon

marathon-2021Alle, die beim Marathon teilnahmen oder zuschauten, konnten bei Notfällen jederzeit auf schnelle medizinische Hilfe vertrauen. Dafür sorgten die 96 Einsatzkräfte, bestehend aus Einsatzleitung sowie ehrenamtlichen Sanitäter*innen und Notzärzt*innen von Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Deutschem Roten Kreuz (DRK), Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) sowie Malteser Hilfsdienst (MHD). Die vier Hilfsorganisationen und die Feuerwehr bildeten auf der Feuer- und Rettungswache 1 am York-Ring eine gemeinsame Einsatzleitung für den Sanitätswachdienst, Rettungsdienst und den Brandschutz. Ein Löschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr – Löschzug Hiltrup, stand im Einsatzraum in Bereitstallung. Dieses kam zum Einsatz als ein Wohnungsbrand an der Überwasserstraße gemeldet wurde. Die Gesamteinsatzleitung für die behördliche Gefahrenabwehr lag bei Thomas Wilbrenner von der Feuerwehr Münster. Der Sanitätswachdienst stand in diesem Jahr turnusgemäß beim ASB RV Münsterland e.V. unter der Leitung von Ingo Schild.

Aufgrund der Ausdehnung der Strecke auf verschiedene Stadtteile Münsters, wurden an verschiedenen Stellen entlang der Strecke Medical Points und mobile Unfallhilfsstellen eingerichtet. Zum Transport von Patient*innen aus den Medical Points und zur Versorgung von Notfällen auf der Strecke wurden insgesamt acht Rettungswagen und drei Notarzteinsatzfahrzeuge eingesetzt. Außerdem wurde ein Sonderbedarfs-Rettungswagen bereitgehalten. An den Medical Points erfolgten 25 Behandlungen von Läufer*innen sowie 18 Transporte per Rettungswagen in Krankenhaus. „Der heutige Einsatz mit den vergleichsweise zahlreichen Transporten von Läufer*innen ins Krankenhaus, haben zu einer recht hohen Auslastung der Einsatzmittel beigetragen. Zeitweise stand lediglich ein freier Rettungswagen zur Verfügung.“, berichtet Ingo Schild vom Arbeiter-SamariterBund, der den gemeinschaftlichen Großeinsatz der vier Hilfsorganisationen in diesem Jahr leitete.

„Es ist jedes Mal eine Herausforderung, in dem weiträumigen Einsatzgebiet für die notfallmedizinische Versorgung der Läufer*innen, aber auch der Zuschauer*innen, zu sorgen. Zugleich trägt das bewährte Konzept der Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Hilfsorganisation“, so die positive Bilanz von Thomas Wilbrenner von der Feuerwehr Münster als verantwortlicher Gesamteinsatzleiter.

Auch Ingo Schild bedankt sich im Namen der Hilfsorganisationen für die gute Zusammenarbeit mit allen Verantwortlichen und Beteiligten und unterstreicht die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements, das für solche Einsätze unverzichtbar ist: „96 Einsatzkräfte, die sich an einem Sonntag ehrenamtlich engagieren, das ist keine Selbstverständlichkeit und ein deutliches Zeichen für die Einsatzstärke der Hilfsorganisationen in Münster“.

Tag der Ersten Hilfe am 11. September: Ausbildungen bei Münsters Hilfsorganisationen wieder möglich

tag-der-ersten-hilfe„Mit jedem Lockdown musste auch die Erste-Hilfe-Ausbildung aussetzen“, erklärt Barbara Allamoda, Erste Hilfe-Trainerin bei den Johannitern, „nun freue ich mich, dass der Kurskalender wieder voll ist. denn mit jeder durchgeführten Ausbildung erhöhen wir für uns alle den Schutz bei Notfällen.“

Ob zu Hause, im Job oder auf der Straße: Unfälle sind schnell passiert. Gerade die ersten Minuten nach einem Unfall können den Unterschied machen und entscheiden darüber, wie schwer die Folgen für die Unfallopfer sind. Manchmal sogar über Leben und Tod. „Helfen ist eigentlich ganz einfach. Nur trauen sich viele Menschen nicht, denn sie wissen nicht, was zu tun ist“, so Benedikt Sturm vom Deutschen Roten Kreuz. Hier setzen die Hilfsorganisationen an und vermitteln in ihren Erste Hilfe-Lehrgängen den Teilnehmenden das nötige Wissen und Handwerkszeug, um im Notfall schnell und sicher zu handeln.

Gerade weil die Teilnahmezahlen aufgrund der Corona-Einschränkungen extrem gesunken waren, ist es nun wieder Zeit durchzustarten. Doch Ilka Gröne, Ausbilderin beim Arbeiter-Samariter-Bund, hat auch Verständnis: „Nachdem wir schon über ein Jahr dazu angehalten sind, Abstand zu anderen zu halten und uns damit vor einer möglichen Covid-19-Infektion zu schützen, sehe ich die Gefahr, dass die Hemmschwelle höher geworden ist, jemandem in einer Notsituation zu helfen.“ Schließlich müsse man sich hierbei notgedrungen näherkommen. „Aber wir haben für unsere Kurse ein detailliertes Hygienekonzept erarbeitet, um ausführlich zu üben, wie wir auch in pandemischen Lagen möglichst ohne Ansteckungsgefahr Erste Hilfe leisten können.“

Es muss sich also niemand sorgen, jetzt an einem Erste Hilfe-Kurs teilzunehmen. Die maximale Teilnehmeranzahl wurde verringert, Desinfektion wird noch größer geschrieben als üblich und die Übungen wurden angepasst. Es wird weniger am Menschen und mehr an Puppen gearbeitet und mehr vorgeführt. Wo früher mehrere Personen zusammengearbeitet haben, z.B. Reanimation und Einsatz des Defibrillators, wird nun an mehreren Übungspuppen oder nacheinander gearbeitet.

Wichtig bleibt: Das Wissen um Erste Hilfe sollte regelmäßig aufgefrischt werden. Im Jahr 2020 gab es in Münster trotz eines leichten Rückgangs 1.302 Verletzte allein bei Verkehrsunfällen. Menschen, die zufällig gerade an Ort und Stelle sind, werden oft zu Lebensretter*innen in letzter Minute. Während 2019 noch über 15.000 Personen von den Hilfsorganisationen in Erste Hilfe ausgebildet wurden, waren es im Jahr 2020 coronabedingt nur noch knapp 8.300. „Die Zahlen erscheinen vielleicht sehr abstrakt, aber das sind im Ernstfall einfach weniger Menschen in den Betrieben oder im öffentlichen Raum, die wissen, was zu tun ist“, betont Britta Fabel von den Maltesern und ergänzt: „Wir möchten schnell wieder auf ein hohes Niveau zurück und freuen uns, dass die Erste Hilfe-Ausbildungen jetzt wieder angelaufen sind.“

Kein Jahr wie jedes andere

14.06.2021

Münsters Hilfsorganisationen ziehen gemeinsam Bilanz über 2020

Das Bündnis der vier Hilfsorganisationen, bestehend aus dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) und dem Malteser Hilfsdienst (MHD), stellt erneut eine gemeinsame Jahresbilanz vor. Heute wurde sie offiziell an Oberbürgermeister Markus Lewe übergeben.

2021 06 14 jahresbericht-übergabe-lewe

Corona war das alles dominierende Thema des Jahres 2020. Die Pandemie hat das Leben der Menschen bestimmt und das gesellschaftliche Leben heruntergefahren. Das Virus hat auch in Münster viele Menschen getroffen – ob durch eine Infektion oder durch wirtschaftliche und soziale Folgen. Doch das Coronavirus hat auch gezeigt, dass Münsters Hilfsorganisationen auch in Krisenzeiten zusammenstehen und die Bürger*innen sich jederzeit auf ihre Hilfe verlassen können.

Wer hätte am Jahresbeginn 2020 mit dieser Entwicklung gerechnet? Münsters Karneval wurde noch ausgelassen gefeiert, kurz darauf aber bereits das gesellschaftliche Leben durch den ersten und noch nie dagewesenen Lockdown komplett heruntergefahren. In den nächsten Monaten fielen Großveranstaltungen wie der Münster-Marathon, der Send, der Münsterland-Giro oder die Festivals am Haverkamp aus – und damit auch die dazugehörigen Sanitätsdienste durch ASB, DRK, Johanniter und Malteser. Die Ehrenamtlichen kamen kaum noch zum Einsatz. Ein gravierender Rückgang der Einsatzstunden von 68% wurde hier verzeichnet.

Doch auch die so lebenswichtige Erste Hilfe-Ausbildung war betroffen. Wurden im Jahr 2019 noch insgesamt 15.121 Menschen in Erster Hilfe ausgebildet, so waren es 2020 mit 8.274 ausgebildeten Ersthelfer*innen nur noch gut halb so viele. Damit diese Zahl überhaupt noch erreicht werden konnte, entwickelten die Hilfsorganisationen immer wieder neu angepasste Konzepte, damit Kurse auch unter Corona-Bedingungen stattfinden konnten.

955 Ehrenamtliche und 1.102 Hauptamtliche sind bei den vier Hilfsorganisationen tätig. Diese Zahlen sind im Vergleich zum Vorjahr fast unverändert geblieben, ebenso wie die 24.440 Fördermitglieder, welche die Arbeit von ASB, DRK, Johannitern und Maltesern in Münster unterstützen.

Auch wenn das Virus das vergangene Jahr geprägt hat – 2020 fand außerdem die größte Evakuierung der Stadtgeschichte statt. Rund 16.000 Menschen mussten am 20. September ihre Wohnungen bei der Evakuierung des Mauritz-Viertels verlassen. Notunterkünfte standen zur Verfügung und rund 1.000 ehrenamtliche Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen aus Münster und dem Umland waren neben Feuerwehr und THW den ganzen Tag im Einsatz.

Unter besonderen Corona-Bedingungen startete auch am 1. April 2020 ein Meilenstein in der Geschichte der Hilfsorganisationen. Seitdem besetzen sie jeden Tag hauptamtlich zwei Rettungswagen und sind somit erstmals in den Regelrettungsdienst der Stadt eingebunden.

Alle vier Hilfsorganisationen freuen sich über neue Unterstützer*innen, die sich ehrenamtlich im Katastrophenschutz oder auch in anderen Bereichen einbringen möchten. Jetzt, da die Pandemie wieder mehr persönliche Begegnungen zulässt, ist der Einstieg in dieses spannende Ehrenamt wieder gut möglich.

Die komplette Jahresbilanz gibt es hier: www.buendnisms.de/zahlen-fakten/

Erfolgreiche Einbindung der Hilfsorganisationen in Münsters Notfallrettung

01.04.2021

Hand in Hand: Seit nun einem Jahr sind die vier münsterschen Hilfsorganisationen in die Notfallrettung der Stadt Münster – hier also im Zusammenspiel mit der Feuerwehr – eingebunden. Die Mitarbeitenden des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB), des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) und des Malteser Hilfsdienstes (MHD) besetzen an der Feuer- und Rettungswache 1 am York-Ring sowie an der Wache 2 (Theodor-Scheiwe-Straße) täglich zwischen 7 und 24 Uhr einen Rettungswagen der Stadt. Im zurückliegenden Jahr wurden so rund 5800 Einsätze absolviert.

1 Jahr Notfallrettung der Hilfsorganisationen in Münster

Erfolgreiche Zusammenarbeit – hier stellvertretend die Mitarbeiter Ralf Krüger (ASB, v.l.n.r.), Johannes Hengefeld (DRK), Sebastian Eikel (JUH) und Florian Witte (Malteser) zu sehen. Foto: Stadt Münster

Der Start der Zusammenarbeit erfolgte unter den besonderen Bedingungen der Corona-Pandemie. Aufgrund der Schutzmaßnahmen rückten die Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen zunächst von den eigenen Standorten aus; inzwischen ist die Einbindung auf den Feuer- und Rettungswachen allerdings etabliert und zum Alltagsgeschäft geworden. Die insgesamt 32 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hilfsorganisationen sind nun fester Bestandteil des Wachbetriebs.

„Die professionelle Einbindung der vier Hilfsorganisationen in den Rettungsdienst hat sich bewährt und ist vom partnerschaftlichen Miteinander geprägt“, so Martin Fallbrock, Abteilungsleiter für den Betrieb der Wachabteilungen und den Rettungsdienst bei der Feuerwehr.

Dirk Winter, Geschäftsführer der diesjährigen Sprecherorganisation ASB Münsterland, dankt allen Kolleginnen und Kollegen der Feuerwehr Münster, die einen solch gelungenen Start der Hilfsorganisationen in die hauptberufliche Notfallrettung ermöglicht haben. Der Start dieses erfolgreichen Modells erfolgte über die Fortschreibung des Rettungsdienstbedarfsplans und der darin festgelegten Erweiterung der rettungsdienstlichen Notfallvorsorge.

Zeitenwechsel: Ehrenamtlicher Rettungsdienst an der „Wache 8“ endet zum Jahresende

31.12.2020

Am 30. September 2005 begann an der „Wache 8“, dem Standort des Deutschen Roten Kreuzes an der Zumsandestraße in Münster, die erste Schicht. Am 31. Dezember 2020 wird der hier an den Wochenenden stationierte, rein ehrenamtlich besetzte Rettungswagen ein letztes Mal ausrücken.

Ende Wache 8

V.l.n.r.: Ingo Schild (ASB), Patrick Wolke (DRK), Tom Unger (JUH) und Tim C. Berg (MHD)

Mehr als 15 Jahre lang ergänzten Einsatzkräfte der vier Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) und Malteser Hilfsdienst (MHD) damit Münsters Notfallrettung. Jeweils von Freitag bis Sonntag nahmen sie im Auftrag der Stadt Münster in drei Schichten einen Rettungswagen in Dienst, um das Gebiet rund um das Mauritz-Viertel und den Hauptbahnhof bis zur Innenstadt bei Notrufen über die 112 abzudecken. Von der Leitstelle der Feuerwehr erhielten sie jeweils ihre Aufträge.

 „Unsere ehrenamtlichen Rettungsdienstler waren jederzeit gleichermaßen qualifiziert wie ihre hauptamtlichen Kollegen bei der Feuerwehr Münster. Und auf diese Weise konnten Sie ihre Praxiserfahrung kontinuierlich beibehalten, um auch für den ehrenamtlichen Einsatz auf Sanitätsdiensten oder im Katastrophenschutz vorbereitet zu sein“, erklärt der Sprecher der Hilfsorganisationen Tobias Jainta. Über 500 Einsätze gab es im Jahr 2020. „Wir bedanken uns herzlich bei allen Ehrenamtlichen für insgesamt rund 11.000 Einsätze in den vergangenen 15 Jahren“, so Jainta weiter.

Doch nun endet diese erfolgreiche Ära der ehrenamtlichen „Wache 8“, nicht aber die Zusammenarbeit. Seit vielen Jahren hatten ASB, DRK, JUH und MHD auf eine hauptamtliche Einbindung in Münsters Notfallrettung hingearbeitet, nun ist sie Realität: An sieben Tagen pro Woche, jeweils von 7 bis 24 Uhr, besetzen die Hilfsorganisationen mit eigenem hauptamtlichen Personal zwei Rettungswagen an den Wachen der Feuerwehr Münster. „Mit diesem großen Meilenstein wurde gleichzeitig allerdings das Ende der Wache 8 besiegelt“, bedauert Jainta den Wegfall dieses rein ehrenamtlichen Tätigkeitsfeldes der Hilfsorganisationen für Münsters Bürgerinnen und Bürger. „Damit unsere gut ausgebildeten ehrenamtlichen Rettungsdienstler aber weiterhin ihre Kenntnisse anwenden und Praxis sammeln können, haben wir gemeinsam mit der Feuerwehr eine Lösung gefunden. Sie können nun unterstützend bei den hauptamtlichen Kollegen auf den Rettungswagen der Feuerwehr mitfahren.“, so der Sprecher der Hilfsorganisationen.

Internationaler Tag des Ehrenamts: Stark in der Krise

05.12.2020

Am Tag des Ehrenamtes machen Münsters Hilfsorganisationen auf die Bedeutsamkeit Freiwilliger während der Corona-Pandemie aufmerksam.

Vor Corona gehörten sie bei vielen Gelegenheiten zum Stadtbild: Münsters freiwillige Helferinnen und Helfer des Bündnisses „Gemeinsam für Münster“, bestehend aus den vier Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe und Malteser Hilfsdienst. Sie standen bereit, um bei den Sanitätsdiensten auf Münsters großen Straßenfesten, Festivals, beim Karneval oder den alljährlichen Sportveranstaltungen wie dem Münsterland Giro und Münster Marathon, Hilfesuchende zu betreuen und Verletzte zu versorgen.

Seit Großveranstaltungen abgesagt sind, sind Münsters Hilfsorganisationen öffentlich zwar weniger sichtbar – aber nicht minder aktiv. Den Internationalen Tag des Ehrenamtes nutzen die  vier Organisationen deshalb gerne, um auf die besondere Leistung der Ehrenamtlichen in Corona-Zeiten aufmerksam zu machen und ihnen für ihr ungebrochenes Engagement zu danken – in diesem Jahr mehr denn je.

„Die Pandemie hat uns allen noch einmal gezeigt, wie wichtig das Ehrenamt und die Menschen, die es beleben, sind“, sagt Tobias Jainta, Ortsbeauftragter der Malteser und diesjähriger Sprecher der Münsteraner Hilfsorganisationen. Im Rettungsdienst und im Katastrophenschutz waren die Ehrenamtlichen in gewohnter Stärke präsent – dazu kamen neue Aufgaben: So waren Münsters Hilfsorganisationen gefragt, das Land NRW bei der logistischen Herausforderung zur Verteilung von Hygieneartikeln wie Desinfektionsmitteln und Mund-Nasen-Schutzen an Krankenhäuser zu unterstützen, als diese während der ersten Corona-Welle knapp wurden. Zudem stelle das Bündnis im Frühjahr Ehrenamtliche bereit, um sogenannte „Kommunale Krankenhilfe-Einrichtungen“ in Münster vorzubereiten, die zur Entlastung der Münsteraner Kliniken dienen sollten, falls an Corona schwer erkrankte Menschen diese an ihre Grenzen bringen sollten. Glücklicherweise mussten die Krankenhilfe-Einrichtungen nicht in Betrieb gehen.

Beim Einsatz zur wohl größten Evakuierung in der Stadtgeschichte Münsters am 20. September, bewiesen die Ehrenamtlichen aller vier Hilfsorganisationen, dass außergewöhnliche Umstände sie nicht aus dem Konzept bringen und schafften somit einen guten Rahmen für alle Menschen, die bei der Bombenentschärfung in Münster-Mauritz ihre Häuser verlassen mussten. „Es ist auch für uns nicht selbstverständlich, dass sich – auch unter Coronabedingungen – Menschen so bereitwillig zum Wohle anderer einsetzen. Eine Tatsache, die mich begeistert und auch mit Stolz erfüllt“, so der Bündnissprecher.

Doch auch abseits des Einsatzgeschehens zeigt das Ehrenamt Flexibilität: ob der Gemeinschaftsabend als Online-Konferenz oder komplett digitale Fortbildungen und Planspiele, die Kreativität der engagierten Helferinnen und Helfer ist enorm. „Neben allen Herausforderungen, die diese Pandemie mit sich bringt, zeigt sie, wie zuverlässig, selbstständig und leistungsstark das System „Ehrenamt“ in Deutschland ist – trotz oder gerade in der Krise“, resümiert Jainta am Ehrentag des Ehrenamts.

Unfälle gehören zum Alltag – Leben retten leider noch nicht

Münsters Hilfsorganisationen erinnern an den Tag der Ersten Hilfe am 12. September

Ob zu Hause oder vor der Haustür, Unfälle deuten sich nicht immer an und sind schnell passiert. Gerade die ersten Minuten nach einem Unfall können den Unterschied machen und entscheiden darüber, wie schwer die Folgen für die Unfallopfer sind oder gar über Leben und Tod. Helfen ist eigentlich ganz einfach. Nur trauen sich viele Menschen nicht, denn sie wissen nicht, was zu tun ist. Hier setzt das Bündnis „Gemeinsam für Münster“, bestehend aus den vier Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter und Malteser an und erinnert am Tag der Ersten Hilfe an die Bedeutung der lebensrettenden Sofortmaßnahmen.

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Benedikt Sturm (DRK), Barbara Allamoda (Johanniter), Anne Hesse (Malteser) und André Brocks (ASB) Foto: Maren Kuiter

„Es gibt Situationen in unserem Leben, über die niemand gerne nachdenkt: die Kollegin oder der Kollege bricht plötzlich bei der Arbeit zusammen, Ihr Kind bekommt keine Luft mehr oder Sie beobachten einen Fahrradunfall auf der Promenade. Dann ist Ihre Hilfe gefragt.“ Erklärt Benedikt Sturm vom Deutschen Roten Kreuz.

So hat es im vergangenen Jahr in Münster 11 515 Verkehrsunfälle mit 1583 Verletzten gegeben. In solchen Situationen heißt es ruhig bleiben. Im Notfall ist es wichtig, die Unfallstelle zu sichern, ohne sich selbst in Gefahr zu begeben. Danach verschafft man sich einen Überblick über die Situation und setzt den Notruf ab. „Hier sind die vier W-Fragen für die Leitstelle wichtig: Wo ist der Unfall passiert? Was ist genau passiert? Wie viele Personen sind verletzt? Welche Verletzungen können Sie erkennen? Danach wartet man auf Rückfragen“, weiß Anne Hesse vom Malteser Hilfsdienst.

Erste Hilfe ist lernbar und die vier Hilfsorganisationen bieten nun auch in Zeiten von Corona wieder Erste-Hilfe-Kurse an. „Wir sind glücklich, dass wir durch unsere entwickelten Hygienekonzepte wieder Kurse anbieten können“ berichtet Barbara Allamoda von den Johannitern. „Dieses Angebot richtet sich an Firmen, Fahrschülerinnen und Fahrschüler und natürlich an alle, die wissen möchten, wie man sich im Notfall richtig verhält“ ergänzt André Brocks vom Arbeiter-Samariter-Bund.

Zu den Erste-Hilfe-Kursen…